'Befehl zum Abtransport' - unter diesem Titel veröffentlichte der ehemalige Schulreferent des Kirchenkreises Gütersloh, Herrn Pfr. i.R. Dr. Helmut Gatzen, sein neuestes Buch.
In dieser neuen Publikation wird die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung zwischen 1933 und 1945, geschildert am Beispiel Güterslohs, noch einmal aufgearbeitet. Der Autor und Forscher beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit dieser Thematik und hat bereits mehrere wesentliche Werke auch im Zusammenhang mit der Erforschung der Stadtgeschichte dazu herausgegeben.
In seinem Vorwort schreibt der Autor:
"Erinnerung und Gedächtnis - das heißt im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus: Gedenken an die Opfer. Es bedeutet, die Entwürdigung wieder in ihr Recht zu setzen. Es bedeutet aber auch die Erinnerung an die Taten und die Täter. Dazu gehört die möglichst genaue historische Erforschung der Ursachen und Zusammenhänge. Aber diese Erinnerung dient der moralischen und politischen Selbstprüfung - nicht der moralischen Instrumentalisierung in gegenwärtigen Konflikten ... Auf der anderen Seite gilt auch: Ohne Erinnerung an Auschwitz - und an alles, wofür es steht und was dazu führte - kann heute keine politische, ja überhaupt keine Ethik mehr geschrieben werden. Das Undenkliche ist nun einmal Wirklichkeit geworden, und damit bleibt es historische Wirklichkeit - überall auf der Welt. Durch Verdrängen, Vergessen, Auf-sich-beruhen-lassen werden wir mit dieser Katastrophe der Zivilisation nicht fertig werden."
Das erneut sehr aufschlußreiche Werk von Dr. Gatzen ist im Flöttmann-Verlag Gütersloh unter der ISBN-Nr. 3-87231-085-2 erschienen.