Theateraufführung 'Ab in den Orient-Express'

Bild Orientexpreß

Aus dem Projektbericht der Ev. Jugendarbeit Gütersloh: Bereits seit einigen Jahren besteht in der Ev. Jugendarbeit in Gütersloh eine Theatergruppe in der Matthäuskirche. Bisher befasste sich die Gruppe mit der Aufführung von Krippenspielen und kurzen Anspielen im Gottesdienst.

Im Jahre 2000 übte die Gruppe erstmalig ein längeres (45 min) Theaterstück mit dem Namen "Hexenfieber" ein und führte es zweimal im kirchlichen Rahmen auf. Bereits dieses Stück thematisierte das Thema "Umgang mit Fremden". Nach diesem Stück entschied sich die Gruppe im Jahre 2001, ein noch längeres Stück einzuüben und möglichst bei der Thematik zu bleiben. Nach Durchsicht der zur Verfügung stehenden Stücke des Deutschen Theaterverlages entschied sich die Gruppe für das Stück: "Ab in den Orient-Express" von Martin Bukert & Harry Bäseke.

Das Theaterstück

In der Freundschaft zwischen einem türkischen und einem deutschen Jugendlichen wird die These aufgestellt, dass man es als Deutscher keine Woche aushalten würde, in Deutschland Türke zu sein. Es kommt zu einer Wette: "100,- DM für Bernd, wenn er es schafft, eine Woche einen Türken zu spielen". Dabei werden konkrete Aufgaben gestellt. Er muss mit einer Respektsperson zusammentreffen, er muss auf ein deutsches Amt gehen und eine Arbeit finden. Nuri stellt noch eine Zusatzaufgabe; Bernd soll ein Mädchen anmachen. Bernd, der sich jetzt Süleyman nennt, wird als "Mustertürke" eingekleidet. Die Wette läuft!

Die Hauptspielort ist ein Einkaufszentrum. Dort arbeitet Claudia, das "schöne Cafefräulein", die Schwester von Bernd. Sie befreundet sich mit dem rechtsradikalen Kaufhausdetektiv, welcher im Hintergrund die Aktion "Ab in den Orient-Express" betreibt. Unterstützt wird er dabei durch den Leiter des Kaufhauses, Herrn Weidenfeld ("Die sollte man alle in eine Kiste packen und ab in den Orient-Express"), und Ted, einen arbeitslosen und gewaltbereiten Jugendlichen.

Ein weiterer Spielort ist die Wohnung der Familie Kadioglu. Hier wird Bernd für die Wette vorbereitet und verliebt sich in Ayshe. Als die beiden miteinander gesehen werden, gibt es ernste Probleme. Vater Orhan fürchtet nichts so sehr wie die Gefährdung seiner Ehre. Während eines Besuches, an dem auch die Oma von Bernd beteiligt ist, fliegt ein Stein in die Wohnzimmer-Fensterscheibe. Der Stein ist in ein Flugblatt mit der Aufschrift "Ab in den Orient-Express" gewickelt.

Der Kreis schließt sich, als am Ende des Stückes "Süleyman" zusammengeschlagen und entführt wird und in einer Kiste vor der Haustür der Familie Kadioglu landet.

Die Durchführung

Die Proben für das Theaterstück erfolgten in den Monaten Januar - Dezember 2001. Die Treffen dafür fanden jeweils Mittwochs von 17 -19 Uhr statt. Außerdem verbrachten wir vom 28.-30. September ein gemeinsames Übungswochenende und übten im November noch zusätzlich an einem Freitag und einem ganzen Samstag. Die Aufführung war am 07.12.2001 in der Aula des Städtischen Gymnasiums mit etwa 150 Besuchern. Die meisten davon hatten Freikarten, die für die Angehörigen und die Konfirmanden der Ev. Kirchengemeinde ausgegeben wurden. Das Stück dauerte genau 90 Minuten und fand bei den Zuschauern und in den Medien großen Beifall.



 



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