Seit der Novellierung der Gemeindeordnung (GO NW) im Jahre 1994 ist nach § 27 der GO NW in Gemeinden mit mehr als 5.000 ausländischen Einwohnern ein Ausländerbeirat zu bilden. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in den 396 Kommunen Nordrhein-Westfalens lediglich 60 Ausländerbeiräte, die auf der Grundlage verschiedenster kommunaler Regelungen gebildet worden sind.
Dieser nach der Gemeindeordnung gewählte Ausländerbeirat amtiert jetzt in seiner 2. Legislaturperiode, die mit dem Ende der Legislaturperiode des Rates endet. Gewählt wurde dieser Ausländerbeirat am Tage der Kommunalwahl (12.9.1999) in zwei eigenen Wahllokalen. Nach § 27 Abs. 8 GO NW kann sich der Ausländerbeirat mit allen Angelegenheiten der Gemeinde befassen. Auf Antrag des Ausländerbeirates ist eine Anregung oder Stellungnahme des Ausländerbeirates dem Rat oder einem Ausschuss vorzulegen.
Mit der Bildung eines Ausländerbeirates betrat die Stadt Gütersloh im Jahr 1995 kein Neuland. Vorangegangen war schon vorher eine langjährige erfolgreiche Arbeit mit verschiedenen ähnlichen Gremien. So bestand bereits seit 1971 ein Koordinierungs-/Arbeitskreis, in dem alle mit Ausländerfragen befasste Institutionen (Kirchen, Wohlfahrtsverbände, Unternehmerverband, Handwerkskammer, Behörden usw.) vertreten waren. Dieses Gremium wurde im Jahr 1980 durch den 1. Gütersloher Ausländerbeirat abgelöst. Dieser arbeitete in drei Legislaturperioden von jeweils 5 Jahren. In diesen 3 Legislaturperioden wurden verschiedene Möglichkeiten der Beteiligung der ausländischen Einwohner bei der Zusammenstellung der Kandidatenvorschläge und mit der Urwahl erprobt. – Z. Zt. amtiert also der 5. Gütersloher Ausländerbeirat.
Der Rat der Stadt hat die Mitglieder des Ausländerbeirates als sachkundige Einwohner in verschiedene Ausschüsse des Rates gewählt. Außerdem haben zwei Gütersloher Ratsfraktionen im Rahmen ihrer Zielsetzung der politischen Integration bei der letzten Kommunalwahl 2 aus EU-Ländern stammende Kandidaten mit einer anderen als der deutschen Staatsangehörigkeit aufgestellt. Beide Kandidaten wurden gewählt und sind seit der Kommunalwahl Ratsmitglieder.